Behindertengerechtes Fahrzeug wird Hövelhofer Pflegefamilie geschenkt.
Der Verein „Hövelstein Sozialfonds“ übergibt ein behindertengerechtes Fahrzeug an eine Hövelhofer Pflegefamilie. Somit ist die 14-jährige Aranika wieder mobil.
Schöner hätte der Zeitpunkt der Spende nicht sein können. An Heiligabend um 11 Uhr versammelten sich die Mitglieder des Vereins „Hövelstein Sozialfonds“ vor der Tür der Hövelhofer Pflegefamilie Höwelkröger. Die 14-jährige Aranika juchzte vor Freunde. Das tamilische Mädchen mit Mehrfachbehinderung spürte die besondere Atmosphäre und verfolgte gespannt den Augenblick, als ihr Pflegevater Bruno sie zum ersten Mal in den neuen, eigens umgebauten Volkwagen Caddy schob und die Sicherungsgurte an ihrem Rollstuhl befestigte.
Pflegemutter Sabine war sichtlich froh. Sie überreichte den „Hövelsteinern“ hübsch gestaltete Dankeschön-Kerzen. „Unser alter Caddy war über zehn Jahre alt und inzwischen sehr reparaturanfällig. Zuhause ist die Betreuung nicht schwer, aber eine private Teilhabe außerhalb der Schule zu organisieren, ist ohne ein geeignetes Fahrzeug kaum möglich. Wir können Aranika nicht mehr tragen“, erklärte sie. Ihr Mann und ihr Sohn David, der die Weihnachtstage zuhause verbrachte, ergänzten: „Aranika ist seit elf Jahren bei uns. Sie ist ein fröhliches Mädchen und besucht die Liborius-Förderschule in Paderborn. Unsere erstes Pflegekind Theresa lebt inzwischen in einer Einrichtung für junge Erwachsene.“
Aranika stammt aus Sri Lanka. Der Kontakt zu den Höwelkrögers erfolgte über den damaligen Familien-Betreuer Klaus Lanwehr aus Hamm. Er ist heute Leiter des Kinder- und Jugenddorfs Delbrück. Mit der Bitte zur Anschaffung eines Ersatzfahrzeugs wandte sich die Familie an ihn und ihre neue Fachberaterin Miriam Voß. Die Sozialpädagogin arbeitet bei der katholischen Träger-Einrichtung der Erziehungshilfe in Delbrück im Bereich „Westfälische Pflegefamilien“ (WPF), einer besonderen Form der Vollzeitpflege. Im Rahmen der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) ist nicht mehr das jeweilige Jugendamt, sondern der Landschaftsverband zuständig. Miriam Voß war ebenfalls sehr dankbar: „Jetzt ist die Teilhabe von Aranika weiter gesichert“, sagte sie und lobte das Engagement der Höwelkrögers.
Erfahrungen in der inklusiven Betreuung
Pflegemutter Sabine hat als Erzieherin Erfahrungen in der inklusiven Betreuung gesammelt. „Für sie ist es eine Berufung, die von Herzen kommt“, unterstrich ihr Mann. Der Diplom-Pädagoge ist im Bereich der Erwachsenenbildung und Personalentwicklung tätig. Mit Ausnahme von Schatzmeister Rainer Krukenmeier konnten zehn Hövelsteiner aus Hövelhof und Steinhorst an der Übergabe teilnehmen. Nach einem Besuch bei der Familie und der Erörterung im Kreis der Hövelsteiner sei sofort klar gewesen, dass diese Hilfe unbedingt erforderlich sei. Berenbrinker kümmerte sich um die Anschaffung und erledigte die Laufarbeit. Die Firma Bruns in Apen übernahm den Einbau der erforderlichen Hebevorrichtung. Allerdings befürchtete er, dass es wegen der Schwierigkeiten in Pandemie-Zeiten vor Weihnachten nicht mehr klappen könnte. Zuletzt musste er noch den Umbau beim Zulassungsamt eingetragen lassen.
Bruno Höwelkröger stellte die Bedeutung des im November 2009 gegründeten Sozialfonds heraus: „Es ist ausgewöhnlich, wie gut wir hier in der Region unterstützt werden.“ Ihre Partner seien Garanten für das ehrgeizige Projekt gewesen, dankte der Vorsitzende Hermann-Josef Hüser der Eichen-Apotheke, der DJE Kapital, der Vermögensverwaltungen Concept sowie Werther und Ernst, der Eudur-Bau, dem Bankhaus Lampe, dem Bauzentrum Westerhorstmann, Auto Henke, der Volksbank Delbrück-Hövelhof, der Verbund-Volkbank OWL und Karl Schulmeister. www.hoevelstein-sozialfonds.de
Artkel "Neue Westfälische"
© Regina Brucksch
28.12.2021 | Stand 27.12.2021, 18:46 Uhr